Eckart von Hirschhausen, der Arzt, der 2020 die Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen gGmbH“ im März, kurz vor der Coronapandemie gegründet hat und nur sehr kurze Zeit später eine nicht unerhebliche Millionenspende erhalten hat (Weltwoche, Cicer0), hat durch seine Nähe zu eher einseitigen Organisationen nicht gerade seine Objektivität bewiesen.

Auch bei dem, was ich kürzlich gelesen habe, zeigt es sich wieder einmal mehr, dass er sehr einseitig und sicher nicht objektiv berichtet.
web.de hat einen Bericht veröffentlicht, in dem er folgendes behauptet:


Quelle: web.de

 

Eins ist ganz sicher richtig, Alkohol, Asbest und Rauchen erhöhen das Krebsrisiko, teilweise, massiv. Daher kann man ruhigen Gewissens keine der drei Noxen „empfehlen“ und jeder Schluck ist auch ganz sicher „potentiell“ krebserregend. Dann aber hören die Erkenntnisse auch schon fast auf, zumindest so, wie es Herr Hirschhausen darstellt.

1.) Alkohol, Asbest und Rachen finden sich in einer Kategorie hinsichtlich der Toxizität wieder.
Das findet sich so auf den Seiten der WHO wieder.


Quelle: WHO

 

Somit stimmt die Aussage pauschal. Allerdings sagte schon Paracelsus und das sollte Herr Hirschhausen als Arzt eigentlich auch wissen, die Dosis macht das Gift. Nun würde ich Ihnen keinesfalls raten, sich ein bisschen Asbest auszusetzen oder ein bisschen Alkohol zu trinken oder ein bisschen zu rauchen, um damit den Eindruck zu suggerieren, wenn Sie denn dann die anderen Noxen weglassen würden, wäre schon alles Gut. Das ist es sicherlich nicht. Die pauschale Aussage von Herrn Hirschhausen lässt jedoch vermuten, dass er damit meinen könnte, das eine Zigarette dieselbe Toxizität hätte wie einmal kräftig Asbest eingeatmet oder 1 Fl. Alkohol getrunken. Nun, darüber gibt es überhaupt keine Erkenntnisse. Somit suggeriert die Aussage schlicht und ergreifend etwas, was so nicht nachweisbar ist.

 

2.) „Konkret: Eine Flasche Wein hat für eine Frau in Hinblick auf ihr Brustkrebsrisiko die Wirkung von 10 Zigaretten. Warum einem das niemand sagt?“ Ganz einfach, weil es schlicht und ergreifend so nicht stimmt. Es gibt hinsichtlich der vergleichenden Toxizität von Nikotin und Alkohol genau eine (!) Untersuchung aus dem Jahre 2019. In dieser Untersuchung ist als Ergebnis wie folgend beschrieben:
„Bei nicht rauchenden Männern lag die Erhöhung des absoluten Lebenszeitrisikos für Krebs durch den Konsum einer Flasche Wein pro Woche bei 1,0 %. Bei nicht rauchenden Frauen war dieses Risiko um etwa 50 % höher, mit einem Anstieg des absoluten Krebsrisikos von 1,4 %.“
Damit ist das Risiko durch Alkohol sowohl bei Männern, als auch bei Frauen erhöht. Er aber spricht nur von Frauen. Männer trifft es jedoch ebenso.
Und weiter aus der Untersuchung: „Ein direkter Vergleich des prozentualen Anstiegs des absoluten Lebenszeitrisikos für alle alkohol- und tabakbedingten Krebsarten beim Rauchen von zehn Zigaretten pro Woche bzw. beim Trinken von zehn Alkoholeinheiten pro Woche ergab, (…)“
Es handelt sich also um die Betrachtung auf eine Woche bezogen. Durch das Weglassen der Zeiteinheit wird jedoch jede beliebige Zeiteinheit zum entsprechenden Risiko. Das wiederum gibt jedoch die Untersuchung überhaupt nicht her und wurde auch noch nie untersucht.

Ein Kritikpunkt an der Untersuchung, den Herr Hirschhausen scheinbar auch lieber verschweigt, ist die Tatsache, dass, wer raucht, in der Regel deutlich mehr raucht als 10 bzw. 5 Zigaretten pro Woche. Damit sieht dann die Risikoverteilung zwischen Alkohol und Nikotin jedoch vollständig anders aus. Wie genau? Nun, das sagt einem keiner, weil es keiner entsprechend untersucht hat.

Genau deshalb sagt einem das keiner! Als Arzt sollte man das aber selber wissen, wie es sich verhält.